Nachdem Maleha die fünf Kinder Kalirahs und Dabluhrs in getrennte Gefängnisse verbannt hatte, begann sich zwischen ihnen eine große Sehnsucht zu entwickeln. Insbesondere wurde das Verlangen von Urle und Bergur, den jeweils anderen zu sehen, unglaublich groß. Und so änderten sie die Bahnen der Sonne und des Mondes, auf das sie sich begegnen. Auch heutzutage sind diese seltenen Begegnungen zwischen den beiden Göttern noch zu sehen. Sobald sie sich umschlingen erlischt das Licht der Sonne und der Tag wird zur Nacht. Aus diesen seltenen Begegnungen gingen im Laufe der Zeit vier Kinder hervor: Nemei, Eschque, Moobtrad und Serdan. Von ihnen will ich später erzählen. Auch Amun´Ra und Espulut wollten sich sehen. Und so verschob Amun´Ra die Staubwüste nach Süden und Espulut ließ das Meer anschwellen, bis sich Staub und Meer berührten. Dies ist bis heute die Begegnungsstätte dieser beiden Götter. N´Qua´Rit jedoch waren die Besuche seiner Tante Shinari genug. Aus anfänglichem Respekt wurde schnell Zuneigung und schließlich Verlangen. Aus dieser Beziehung gingen drei Kinder hervor: Diedahr, Nurght und Ersion. Und so verging die Zeit. Während sich N´Qua´Rit immer weiter von seinen Geschwistern entfremdete, riss deren Kontakt untereinander nie wirklich ab, auch wenn sich Urle und Bergur nur seltenen begegneten. Aber Bergur übermittelte Tagsüber seine Liebesschwüre an Amun´Ra und Espulut, die diese in der Nacht an Urle weitergaben. Am folgenden Tag erfuhr dann Bergur von ihnen die Sehnsüchte Urles. Und die Kinder wuchsen wieder heran. Obwohl N´Qua´Rit und Shinari ihre Kinder getrennt von den anderen Göttern hielten, konnten sie nicht verhindern, dass ihre Kinder von den anderen Göttern erfuhren. Eines Tages machten sich alle drei, Diedahr, Nurght und Ersion, auf, um die anderen Göttern kennen zulernen. Erst fanden sie die auf Kandar wandelnden Götter, später stellten ihnen diese die restlichen Götter, ja sogar IHN und Mestal, vor. Die Kinder N´Qua´Rits und Shinaris empfanden ihr bisheriges Leben als zu beschränkt, und beschlossen, sich über die Welt auszubreiten. Ihnen schlossen sich die vier Kinder Urles und Bergurs an, die bei ihrer Tante Espulat und ihrem Onkel Amun´Ra aufgewachsen waren, an. Nachdem sie sich näher kennen gelernt hatten, stellten Ersion und Nemei fest, dass sie gut zueinander passen. Um die Konflikte ihrer Eltern zu vergessen, zogen sie sich etwas zurück und beschäftigten sich mit der Erschaffung einer neuen Rasse, den Menschen. Während dieser Arbeit zeugten sie drei Kinder, Costehl, Jumilla und Zeht. Und so beschlossen sie, auch drei unterschiedliche Typen der Menschen zu erschaffen - die gelben, die weißen und die braunen. Jedes ihrer Kinder gaben sie eine dieser Menschenarten: Costehl als ältestem gaben sie die gelben, Jumilla bekam die weißen und Zeht die braunen. Danach verteilten sie die Menschen über ganz Kandar, auf das sie sich die Welt Untertan machen. Sie hatten die Menschen mit einem großen Vorteil ausgestattet, der Anpassungsfähigkeit. Dieser Vorteil, und das Geschenk der Magie von Diedahr und Serdan sollte dazu führen, dass die Menschen heutzutage den größten Teil Kandars besitzen. Als Eschque sah, wie begeistert Ersion und Nemei von ihrer neuen Rasse waren, beschloss sie, ebenfalls Rassen zu erschaffen. Erst versuchte sie es mit verschiedenen Geflügelten, aber als diese ihr einfach davonflogen und Schutz auf der Insel Wusch suchten, kopierte sie die Idee von ihren Geschwistern und schuf eine ähnliche Rasse. Auch diese sollten aussehen wie die Elfen und Zwerge, aber sie sollte die fröhlichste aller Rassen werden. Und so erschuf Eschque die Halblinge. Während ihrer Reisen durch die Welt fanden Diedahr und Serdan gefallen aneinander. Dies beruhte größtenteils auf ihrem gemeinsamen Interesse, der Magie. Und so schufen sie die Urenergie, aus der sich alle heutzutage bekannte Magie entwickelte. Aber schnell mussten sie feststellen, dass nur Götter (und einige Drachen) in der Lage waren, ihr Interesse zu verstehen und anzuwenden. So sahen sie nur eine Möglichkeit, ihre Idee zu einer Freude für die Elfen zu gestalten. Sie splitterten die Magie in viele Bereiche auf: Die Grund-, die Mental und die Göttermagie, die prosaische und die alte Magie und schließlich noch die Elementenmagie. Außerdem erschufen sie drei Wächter, die über die Verwendung der Magie wachen sollte. Diesen Wächtern gaben sie die Macht der Götter und gaben sie den anderen Göttern gegenüber als ihre Kinder aus. Jedem dieser Wächter gaben sie ein Aufgabe: Gorbum, der bestgeratene, wurde von ihnen mit der größten Macht ausgestattet und er soll dafür sorgen, dass die Magie immer im Gleichgewicht bleibe. Niemals darf einer der beiden anderen Bereiche mächtiger werden als der andere. Ibeta, der schönsten, gaben sie die weiße Magie. Sie sollte diese Magie weiterentwickeln, so dass die Anwender diese Magie zum Nutzen anderer verwenden sollen. Hamalah, dem klügsten, gaben sie die schwarze Magie. Er sollte aus ihr ein Instrument der Macht erschaffen, so dass die Anwender fast unbesiegbar würden. Aus dem Konflikt zwischen den selbstbezogenen schwarzen Magiekundigen und den selbstlosen weißen Magiekundigen erwarteten Diedahr und Serdan ein ewiges Streben nach Perfektion. In der Zwischenzeit stellten die beiden letzten herumziehenden Götter dieser Generation fest, dass sie sich nicht ausstehen konnten und sie wurden zu Todfeinden. Da sie schnell bemerkten, dass sie sich nicht gegenseitig zu töten vermochten, beschlossen sie, dem anderen zu schaden. Da auch dies kein fruchtbares Unterfangen war, kamen sie irgendwann auf die Idee, dann doch zumindest den Geschwistern des jeweilig anderen zu schaden, und sie fanden beiden einen Weg dazu. Nurght öffnete die Tore zu anderen Welten und Ebenen und gestattete den Dämonen, diese Welt zu betreten. Als ER sah, dass sein gesamtes Werk in Gefahr sei, wollte ER alles rückgängig machen. Aber Mestal und Maleha konnten IHN besänftigen und so nahm er den Dämonen nur die Fähigkeit, auf Kandar zu existieren. Zwar fand Nurght schnell einen Weg, dies zu umgehen, aber bis heute ist jeder Dämon auf Hilfe eines Bewohners Kandars angewiesen, um die Welt zu betreten. In der Zwischenzeit erschuf Moobtrad überall auf der Welt Lebewesen, die mit den bisherigen Bewohnern der entsprechenden Gegend nicht zurecht kommen. Und so entstanden die übrigen Rassen und die Monster. Durch seine Taten fiel Moobtrad überall in Ungnade, sowohl bei seinen Geschwistern als auch bei den Kindern N´Qua´Rits und Shinaris. Nur die Vermittlung Kalirahs und Dubluhrs verhinderte, dass Moobtrad und seine Geschöpfe vom Antlitz Kandars getilgt wurden. Aber nun will ich diese Geschichte beenden, da ich alle SEINE Kinder und Kindeskinder vorgestellt habe. Wenn Du mehr über die Götter erfahren willst, so musst Du warten, bis Dir ein Buch mit einer Beschreibung des gesuchten Gottes in die Hände fällt. Demnächst werden ich auch hier einzelne der Götter näher beschreiben.
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