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Mit den anderen mitzugehen war ein großer Fehler, denn wir stürmten in das Räuberlager und sahen uns einer großen Horde Räuber gegenüber. Nachdem wir immerhin 30 oder 40 von ihnen besiegt hatten, lag auch Torlim schwerverletzt am Boden und wir mussten uns den Räubern ergeben. Wir wurden voneinander getrennt, ich wurde in einen kleinen Raum ohne Fenster gesperrt. Der Räuber, der mir jeden Tag etwas zu essen brachte, war aber sehr nett, er durfte zwar nicht mit mir sprechen, tat es aber trotzdem. Nach einigen Tagen oder Wochen wurde ich gefesselt und zu den anderen Gefangenen nach draußen gebracht. Der nette Räuber schob mir dabei irgendetwas in die Tasche. Draußen bei den anderen Gefangenen sah ich komischerweise Osk, während von Torlim nichts zu sehen war. Außerdem waren da noch drei andere Gefangene, die ich nicht kannte. Alle Gefangenen wurden zu einem großen Tor in den Berg gebracht, wir mussten durch das Tor in den Berg gehen und hinter uns wurde das Tor gleich wieder verriegelt. Es war stockdunkel, ich konnte gar nichts sehen, trotzdem schafften wir es, uns von den Fesseln zu befreien. In meiner Tasche fand ich eine Kerze und ein winziges Zunderkästchen mit Feuerstein. Es stellte sich heraus, dass einer der Gefangenen der Heiler aus Suhalke war, er konnte Osks Augen und seinen Kehlkopf wieder heilen. Das war auch gut so, denn nun konnte Osk uns durch die dunklen Gänge führen. Die anderen beiden Gefangenen waren das Mädchen aus Suhalke und ein geheimnisvoller Mensch, dessen Namen ich vergessen habe. In dem Gang den wir nehmen mussten, begegneten wir mehreren Räubern, die zu Stein erstarrt waren. Am Ende des Ganges war eine große Halle, in der so gefährliche Wesen waren, die alles in Stein verwandeln können. Diese Wesen ernähren sich von Metall, also hat Osk alles Metall das wir finden konnten den Wesen zu fressen gegeben. Dadurch wurden diese Wesen etwas friedlicher und wir konnten ganz leise am Rand der Halle in den nächsten Gang schleichen. Stundenlang gingen wir durch viele Gänge, zwischendurch kamen wir auch wieder an der Halle mit den gefährlichen Wesen vorbei. Irgendwann kamen wir an eine Stelle, an von der aus wir den Wasserfall sehen konnten. Mit Hilfe von zwei Rädern, die sehr groß und schwer waren, konnte das Wasser des Wasserfalls so abgelenkt werden, dass man nicht mehr heruntergerissen wurde, wenn man den Kopf zu weit heraus streckte. Wir sahen nun wieder die glitschigen Stufen, und der geheimnisvolle Mann, traute sich auch an den glitschigen Stufen hinunter auf ein Podest zu klettern. Nachdem er das so leicht geschafft hatte kletterte ich auch schnell hinab, denn von dort aus konnte man in das Abflussrohr gelangen, in dem ich bereits mit Eldariel war. Ich freute mich, nun endlich wieder aus dieser Schlucht heraus zu kommen. An der Stelle des Rohres, wo es 3 Meter senkrecht nach unten ging, zögerten wir ohne den Grapnel etwas, da ich aber auf gar keinen Fall wieder zurück gehen wollte, bat ich Eldariel, mich an seinem Arm herunter zu lassen und ließ mich den Rest einfach fallen. Ich kam auch sicher unten auf, doch die anderen wollten nicht nachkommen. Der geheimnisvolle Mann zauberte ein Federbett auf den Boden. Ich wollte natürlich wissen, ob es wirklich so weich war, wie es aussah, aber als ich es berührte, war es plötzlich wieder verschwunden. Der Mann sagte mir, ich solle meine neugierigen Finger von dem Federbett lassen wenn er noch eins herbeizaubern würde, also wartete ich was passieren würde. Er plumpste kurz danach neben mir auf den Boden und fluchte dabei laut. Keine Ahnung warum der sich immer so aufregen muss. Damit die anderen auch sicher hinunter springen konnten machte ich mich an die Arbeit, und sammelte soviel Stroh wie ich finden konnte. Das dauerte natürlich eine Weile, aber schließlich hatte ich so viel Stroh zusammen, dass die anderen sich trauten hinunter zu springen. Am Ausgang des Rohres schaute sich Osk plötzlich ganz interessiert die Gitterstäbe an, die Eldariel mit seinem scharfen Messer herausgeschnitten hatte. Er trug mir auf, ihm so viel Werkzeug zu bringen, wie ich finden konnte, dann machte er sich daran, die restlichen Stäbe aus der Wand zu meißeln. Die Anderen wollten nicht auf Osk warten, also versprach ich ihm, mit Essen zurück zu kommen. Als wir ein paar Tage später zurück kamen, war Osk immer noch am arbeiten, also warteten wir, bis er endlich fertig war. Die Anderen murrten zwar, aber das war mir egal. Als Osk schließlich fertig war, beschuldigte er den geheimnisvollen Mann als Verräter. Der erzählte uns dann, von dem Illusionisten aus Havenna geschickt worden zu sein, um uns gefangen zu nehmen. Nachdem er uns aber kennen gelernt hatte, glaubte er nicht mehr, dass wir den Illusionisten ausgeraubt haben, deshalb wollte er sich uns anschließen. Osk aber glaubte dem Mann nicht, er wollte ihn töten. Eldariel und ich versuchten verzweifelt, Osk von diesem Vorhaben abzubringen, aber er ließ sich einfach nicht umstimmen. Schließlich fesselte er den Mann und wollte ihn wieder in diese dunkle Höhle werfen, doch der Mann verzauberte Osk, so dass er umfiel. Danach war Osk nur umso wütender auf den Mann und wollte ihm den Kopf abhacken. Nach langer aufregender Verfolgungsjagd konnten wir Osk schließlich mit sehr viel Mühe dazu überreden, den Mann freizulassen, wenn er uns versprach, uns nicht zu verfolgen. Wir drei machten uns als erstes wieder auf den Weg nach Suhalke. Die Heilkünste des Heilers hatten mich so sehr fasziniert, dass ich den Heiler anbettelte, mich zu unterrichten, denn ich wollte nun auch ein großer Heiler werden. Alles betteln half aber nichts, wollte einfach keinen Schüler mehr haben. Schließlich ließ er sich erweichen, und gab mir ein Empfehlungsschreiben für einen befreundeten Heiler in der Stadt Grömitz, ein paar Tage südlich von Suhalke. Da in Suhalke sowieso nichts los war, beschlossen wir nach Grömitz aufzubrechen, Osk wollte aber erst noch in eine benachbarte Zwergenstadt, also verabredeten wir, uns in Grömitz wieder zu treffen. Eldariel und ich waren erst kurze Zeit unterwegs, als uns Kerkridian und Lemuria wieder über den Weg liefen, die Welt ist doch klein... Zusammen machten wir uns auf den Weg nach Grömitz.
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