Bei Ganuhal handelt es sich um ein wildes, freies Land. Zwar gehörte es von 2156 vGK bis 1712 nGK zum Kaiserreich, aber auch in dieser Zeit wurde das Gebiet hauptsächlich von Waldläufern und Trappern bewohnt. Seit dem Abtretungsvertrag von 1712 nGK gehört Ganuhal auch offiziell nicht mehr zum Kaiserreich. Im Gegensatz zu den Behauptungen vieler Zwerge gehört Ganuhal aber auch nicht zum Königreich Gandahar. Dieser Abtretungsvertrag sagt eindeutig aus, daß Ganuhal keinem der beiden Reiche zugehörig ist, sondern unter der Selbstverwaltung der Einwohner steht. Allerdings dürfen Vertreter beider Reiche Ganuhal jederzeit betreten und durchqueren, was hauptsächlich von den Zwergen genutzt wird.

Die Bewohner Ganuhals sehen ihre Eigenverantwortung zur Verwaltung ihres Landes sehr locker. Dies liegt zum einen daran, daß es so gut wie keine größeren Ansiedlungen in Ganuhal gibt. Zum anderen sind die Bewohner größtenteils Trapper und Waldläufer, die der Meinung sind, daß die Gesetze des Waldes ausreichend sind. Nur die Grenze zur Halbinsel Xohr wird von den Einwohnern Ganuhals fanatisch bewacht. Jeder, der von Xohr kommt, wird als Überträger tödlicher Krankheiten angesehen und muß sofort getötet werden!

Der Frauenanteil an der Bevölkerung Ganuhals ist erschreckend gering. So überrascht es eigentlich wenig, daß Ganuhal das einzige von Menschen bewohnte Gebiet ist, daß homosexuelle Beziehungen höher bewertet als heterosexuelle. Durch diese Regelung wird auch ein immerwährender Strom an Zuwanderern aus allen anderen Gebieten gewährt, insbesondere aus Fogea, wo gleichgeschlechtliche Liebe mit dem Tode bestraft wird.

In Ganuhal haben sich viele Zwerge niedergelassen, die von hier aus ihre Waffen und Rüstungen verkaufen. Insbesondere die Gilde der Rüstungsbauer hat in Ganuhal (genauer in dem Dorf Gradeck) eine wahre Meisterschaft errungen. Außer den Zwergenrüstungen und -waffen werden in Ganuhal noch Felle seltener Tiere und Heilkräuter gehandelt. Begehrt sind in Ganuhal jedwede Luxuswaren.

Die Haupthandelsroute von Ganuhal aus zu ihrem Hauptabnehmer, den Ländern des alten Kaiserreichs auf dem Südkontinent führt über den Strom der Toten, einen großen Fluß durch Indusch. Leider neigen die Bewohner Indusch seit langer Zeit dazu, jeden zu töten, der ihr Gebiet betritt. Aus diesem Grund haben die Zwerge von Ganuhal zusammen mit menschlichen Ingenieuren die schwimmenden Festungen entwickelt. Bei diesen handelt es sich um riesige Flöße, die durch eine drei Meter hohe Holzmauer geschützt werden.
Weiterhin befinden sich auf diesen schwimmenden Festungen noch einige Wachtürme, Katapulte und was Zwergen sonst noch zur Verteidigung einer Stadt als sinnvoll erscheint.
Die Einwohner Ganuhals sehen jedenfalls die Flußfahrt auf dem Strom der Toten als sicherer an, als eine Seefahrt durch den Hieb des Angsusch, der Meerenge zwischen Indusch und Knargghrt, die von gefährlichen Stürmen durchzogen wird, die sie aber gefahrlos durch die Werbaronie Derdahl erreichen könnten.

Der von den Zwergen bevorzugte Weg über die Berge, die die Welt verbinden, kann von Ganuhal aus nur unter großen Schwierigkeiten verwendet werden, da die Zollbeamten aus Fogea die Waren unverhältnismäßig stark verteuern würden, und die Zwerge aus dem Zwergenreich Gandahar Konkurrenz nur sehr ungerne tolerieren.